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Lavendel – lila Blütenzauber, Heilpflanze und Küchenkraut

Lavendel ist nicht nur dekorativ, sondern auch eine Heilpflanze mit einem sehr breiten Wirkungsspektrum und zugleich ein ausgezeichnetes Küchenkraut. Ebenso beliebt sind die Lavendelsäckchen, gefüllt mit den getrockneten Blüten, die einen zauberhaften Geruch abgeben und nicht zu vergessen die bekannte provencalische Lavendelseife.

Während eines Schüleraustausches in Südfrankreich hat mir meine Gastfamilie die imposanten Lavendelfelder der Provence gezeigt und ich war sofort verzaubert. Die schönsten Felder befinden sich auf dem Plateau de Valensole, nahe der berühmten Verdunschlucht und erscheinen wie ein endloses lilafarbenes Blütenmeer. Natürlich habe ich damals alles rund um den Lavendel als Souvenir mit nach Hause gebracht: Lavendelseife, Lavendelhonig, Duftkerzen mit Lavendel und natürlich die Lavendelsäckchen. Dass es sich beim Lavendel auch um eine bekannte Heilpflanze handelt, habe ich allerdings erst viel später gelernt.

Mittlerweile findet man die klassisch mediterrane Lavendelpflanze auch in Deutschland in fast jedem Gartencenter und Baumarkt. Die Blütezeit in Deutschland ist zwischen Juli bis September, je nach Wetterlage und Sorte. Es gibt mehr als 30 Lavendelarten! Empfehlenswert ist der „echte Lavendel“ (Lavandula Angustifolia), dessen ätherisches Öl besonders hochwertig ist und den man auch gut in der Küche verwenden kann. Weitere bekannte Sorten mit heilender Wirkung sind: Schopflavendel, Speiklavendel und Wolliger Lavendel.

Lavendel als Heilpflanze – damals und heute

Der echte Lavendel hat als Heilkraut eine lange Tradition, die bis in die Antike zurückreicht. So nutzten die Römer Lavendel als Wundheilungsmittel und Beruhigungsmittel für Ihre Soldaten und als Zutat für ihre Bäder im zivilen Bereich. Die heilende Wirkung wurde bereits von dem römischen Arzt Dioskurides in seinem Buch „Materia Medica“ aus dem 1. Jhdt n. Chr. schriftlich dokumentiert.

Im Mittelalter setzte sich Lavendel in Europa als typische Pflanze in Klostergärten durch, so dass in Folge weitere prominente Nutzer des Lavendels als Heilpflanze Hildegard von Bingen und Paracelsus wurden. Sie nahmen die Pflanze als Sedativum für Kranke und waren von ihrer wohltuenden Wirkung bei Lungen- und Herzerkrankungen, bei Verdauungsbeschwerden und Entzündungen im Mundraum überzeugt.

Bis heute unbestritten wirkt Lavendel beruhigend, antibakteriell, antiviral, antimykotisch, entzündungshemmend und pflegend. Hintergrund sind die pflanzlichen Inhaltsstoffe Linalool, Linalylacetat, Kampfer und Cineol.

Damals wie heute wird die Pflanze in der Naturheilkunde vor allem als Tee, Öl, Tinktur und Badezusatz dargereicht. Am stärksten entfalten sich die Wirkstoffe im ätherischen Öl. Das ätherische Lavendelöl dient einerseits als Beruhigung, aber auch als Energetisierung und hilft gegen den Juckreiz und zur Abschwellung von Mückenstichen, wirkt antibakteriell und fördert die Wundheilung.

Lavendeltee wird aus den getrockneten Blättern und Blüten hergestellt und hilft bei Unruhezuständen, Schlaflosigkeit, Völlegefühl und leichteren Magen-Darmbeschwerden. Außerdem wirkt es durchblutungsfördernd.

Für 500 ml Tee benötigt man 2 Esslöffel getrocknete Lavendelblüten. Diese werden mit 500 ml kochend heißem Wasser übergossen. Der Tee sollte zwischen 7-10 Minuten ziehen.

Als Nebenwirkungen des Lavendels können bei den Ölen v.a. Reizungen der Schleimhäute und allergische Reaktionen auftreten. Außerdem kann die Pflanze schläfrig machen (auch Tees) und die Wirksamkeit von Arzneimitteln beeinflussen, die über den GABA-Rezeptor wirken (z.B. Benzodiazepine, v.a, Tranquilizer und Antiepileptika)

Lavendel in der modernen Küche

Beim Kochen sollte insbesondere der echte Lavendel verwendet werden, der einen würzigen, kampferartigen Geschmack mit blumiger Note hat. Außerdem sollte Lavendel als Gewürz immer sehr sparsam eingesetzt werden.

Gehackte Lavendelblätter runden häufig den Geschmack in vielen Käsesorten ab, z.B. bei Gorgonzola und Raclettekäse. Frische Lavendelzweigen, gerne in Kombination mit Thymian und Rosmarin, erzielen bei verschiedenen Fleisch- und Fischgerichten ein mediterranes Aroma.

Außerdem lassen sich sommerliche Süßspeisen mit Beeren mit Lavendel raffiniert veredeln. Dabei werden allerdings nur einige wenige Lavendelblüten unter die Beeren gemischt.

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